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1000 Serpentinen Angst

1000 Serpentinen Angst

1000 Serpentinen Angst

Die in Berlin lebende Autorin Olivia Wenzel schreibt Theatertexte und Prosa. 1000 Serpentinen Angst ist ihr erster Roman. Das Buch ist größtenteils in einem dialogischen Frage-Antwort Stil geschrieben und Gegenwart und Rückblicke wechseln sich unregelmäßig ab. Die Protagonistin ist die namenlose Erzählerin. Mal ist sie in Berlin, mal in Thüringen, mal in den USA, in Marokko oder Vietnam. Doch egal wo, setzt die Erzählerin sich immer mit sich selbst und ihren angesammelten Ängsten auseinander. Dabei geht es um Schwarzsein in einer mehrheitlich weißen Gesellschaft, Aufwachsen als Schwarzes Kind einer weißen Mutter in der DDR, den Selbstmord ihres Zwillingsbruders, Beziehungen zu Familienmitgliedern und Freund*innen.

Die dialogische Form des Textes erzielt verschiedene Effekte. Einerseits wirkt es wie ein kritisch reflektierendes Zwiegespräch, wie eine dauernde Selbstbegutachtung und andererseits scheint die Protagonistin sich durchgehend zu rechtfertigen, als würde sie jemand zu einer Stellungnahme zwingen. Die fragende Stimme will nicht nur wiederholt wissen, wo die Protagonistin ist, was sie macht und warum, sie bohrt nach: „Wovon träumst du?“, „Hast du eine Waffe dabei?“, „Bist du nervös?“, „Bist du jetzt nervös?“

Die Protagonistin will sich ihren Ängsten stellen und endlich mal wieder durchschlafen. Von Freund*innen erfährt sie Unterstützung und sie versucht eine Therapie anzufangen. Nach mehreren Versuchen und einigen rassistischen Vorfällen mit weißen Therapeut*innen gelingt es. Sie hofft auf eine Aussprache mit ihrer Mutter, denkt über ihre konfliktbeladene Familiengeschichte nach und merkt, dass alle ihren Ballast mit sich herumschleppen.

1000 Serpentinen Angst erzählt eindrucksvoll davon, dass es Kraft und Unterstützung braucht, sich im Leben durchzuschlagen, wenn die Familie sich mit den Folgen von Krieg, Regimewechseln und Rassismus auseinandersetzten muss. Trotz der tragischen Familiengeschichte der Protagonistin kommt der Humor nicht zu kurz. Es ist ein bereicherndes Buch, das einen kritischen Blick auf die deutsche Gesellschaft wirft.

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