Uprooting – From the Caribbean to the Countryside
Marchelle Farrells Nature Memoir Uprooting – From the Caribbean to the Countryside ist eine emotionale Suche nach einem Ort, an dem sie wurzeln schlagen kann. Farrell wuchs in Trinidad auf und ging zum Studieren nach England. Dort lernte sie ihren Mann kennen und nach langem Überlegen entscheiden sie sich, mit ihren beiden Kindern von Oxford nach Somerset aufs Land zu ziehen. Als Leser*innen begleiten wir Farrell im ersten Jahr an ihrem neuen Wohnort. Sie versucht, in dem Dorf anzukommen und bei allen Herausforderungen, die dies mit sich bringt, wird ihr Garten mit seinem kleinen Bächlein und seinen Pflanzen zu einer Kraftquelle für sie.
Farrell hat eine besondere Gabe, Details zu beobachten – in ihrem Garten, in ihrem Innern und im globalen historischen Zusammenhang – und diese wortgewandt festzuhalten. Ihr Landleben beginnt im Winter und in ihrem altersschwachen Haus geht die Heizung kaputt. Im Frühling folgt der erste Corona Lockdown. Im Sommer wird George Floyd ermordet. Farrell berichtet von der Kälte, von der Angst, von der Wut und dem Schmerz, den diese Ereignisse in ihr auslösen. Sie schaut zurück in ihre Familiengeschichte, die für immer unklar bleiben wird, da sie stark durch den Kolonialismus und Versklavungshandel geprägt ist. Farrell erkennt, wie widersprüchlich es für sie ist, sich im ländlichen England niederzulassen. Doch sie versucht nicht, das Zuhause ihrer Kindheit nachzubilden oder englische Gärten nachzuahmen. Im Herbst blüht ihr Garten und neben den Blumensträußen und den vielen Blüten und Kräutern für Tee, erntet sie auch ihr erstes selbstangebautes Gemüse. Sie findet in ihrem Dorf eine überraschend warme Community und gestaltet nicht nur in ihrem Garten etwas Neues.
Farrell zeigt, wie komplex für sie das Thema Zugehörigkeit ist. Es geht nicht nur um einen Ort, sondern auch um die Folgen von intergenerationalen Traumata und gesellschaftliche Machtverhältnisse. In ihrem Buch scheut sie sich nicht davor, die schmerzhaften Aspekte ihres Reflexionsprozesses ausführlich zu thematisieren. Aber letztendlich vermittelt Uprooting ein Gefühl von (Selbst-)Fürsorge und eine ansteckende Liebe für Pflanzen.
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