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Zwischen mir und der Welt

Zwischen mir und der Welt (Übersetzung ins Deutsche von Miriam Mandelkow) ist der Brief eines Vaters an seinen Sohn, in dem er ihm vom Leben im Körper eines Schwarzen Mannes in den USA erzählt. Es gibt Momente in diesem Buch, in denen die Schönheit von Coates‘ Prosa geradezu atemberaubend ist, und die  intellektuelle Genauigkeit, die es an den Tag legt, macht dies noch deutlicher.

Zwischen mir und der Welt ist teilweise ein episodischer Erinnerungsbericht und teilweise eine philosophische Betrachtung des grundsätzlichen Problems des US-amerikanischen Traums, der nämlich auf der Ausbeutung Schwarzer Körper beruht. Coates beschreibt, wie er in Baltimore aufgewachsen ist und wie er lernte, auf der Straße zu leben und sich dort zu behaupten: mit Gewalt und Angst. Er schildert die Entdeckung seines „Mekkas“, seines heiligen Ortes: Er meint die Bibliothek der Howard University, in der er feststellt, was für großartige Geschenke Studieren und Lesen sind – und Schreiben, mit dessen Hilfe er sein Denken strukturieren und alles noch kritischer hinterfragen kann. Coates erzählt von dem Schmerz und den Erkenntnissen, die folgten, als ein Polizeibeamter seinen Studienfreund Prince Brown ermordete. Er erklärt, dass er nun versteht, wie Schwarze Körper die USA aufgebaut haben und weiterhin für dieses Land sterben müssen. Er berichtet, dass er sich auf einer Reise nach Paris wunderbar leicht und von einigen Fesseln befreit fühlte. Und immer wieder denkt er über die Bedeutung der komplexen Beziehungen „Zwischen mir und der Welt“ nach und was sie für seinen jungen Sohn bedeuten könnten.

Mir begegnete Coates zum ersten Mal dank seines berühmten Artikels „The Case for Reparations“ für The Atlantic, den ich allen, die ihn noch nicht gelesen haben, wirklich sehr empfehlen kann! Beide, den Artikel und das Buch, zeichnet ihre Genauigkeit und scharfe Intelligenz aus. Im Buch kommen Sanftheit und Behutsamkeit hinzu, die die Lektüre umso fesselnder machen. Im Mittelpunkt des Buches stehen eindeutig Fragen, die männliche Schwarze Körper betreffen, aber als Brief eines Vaters an einen Sohn verspricht es auch nichts anderes. Toni Morrison nannte Zwischen mir und der Welt eine „Pflichtlektüre“ und sie wusste, wovon sie sprach.

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