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Butter Honey Pig Bread

Als erstes gefiel mir der Titel dieses Buches und der Roman bietet genau das, was die vier nebeneinander gestellten Wörter an Sinnlichkeit und Empfindungen versprechen: Butter, Honig, Schwein, Brot. Obwohl das Buch in vier Abschnitte unterteilt ist, die sich thematisch mit jedem dieser Begriffe befassen, ist es im Grunde die Geschichte von drei Frauen, von Kambirinachi und ihren Zwillingstöchtern Taiye und Kehinde. Die verschiedenen Kapitel werden aus der Perspektive dieser drei Hauptfiguren erzählt – wobei nur Kehinde in der ersten Person spricht (zumindest bis zu einem späteren Punkt in der Erzählung, aber ich möchte nicht spoilern…)

Die in Nigeria, Europa und Kanada angesiedelten und eng miteinander verwobenen Geschichten dieser drei Frauen strecken ihre Fühler in viele Richtungen. Sie umfassen die Erzählungen von Kambirinachi, der Ogbanje, die zwischen ihren Brüderschwestern und dem Leben einer Sterblichen hin- und hergerissen ist und deren Lebensweg sie von den bescheidenen Verhältnissen, in die sie hinein geboren wurde, bis zu einem luxuriösen Haus in Lagos führt. Dann wäre da Taiyes hedonistischer Lebensstil geprägt von Drogen und Gelegenheitssex, ihre endlose Hingabe für die Zubereitung köstlicher Speisen, Herzschmerz und schließlich ihr Gewöhnungsprozess an ein Leben als Imkerin und Köchin, die lernt, eine gute Freundin zu sein. Außerdem erzählt das Buch von Kehindes Erfahrungen, die jahrelang von einem schrecklichen Kindheitstrauma heimgesucht wurde, später eine erfolgreiche Künstlerin wird und Mutter.

Auf dem Weg der drei Protagonistinnen stellt Ekwuyasi eine wunderbare Auswahl an Nebenfiguren aller Formen und Größen, Geschmäcker und Launen vor. Sie zeigt eine ansteckende Freude an der Beschreibung von Essen und Kunst – viele Passagen haben mich hungrig gemacht. Sie scheint sich auch ganz bewusst auf eine Vielzahl Schwarzer queerer Denker*innen zu stützen, was das Gewebe des Buches sicherlich bereichert. Ekwuyasi geht behutsam mit großen Fragen um: Komplexe Familienbeziehungen, Trauma, Einvernehmlichkeit, Vorurteile, Kolonialismus und vieles mehr. Manchmal erschien mir die Betonung besonders cooler Lebensstile – sei es die Intellektuellenszene, die hippe Kunstszene usw. – etwas aufgesetzt, aber insgesamt nimmt das Buch seine Leser*innen mit auf eine wunderbare Reise durch die Entwicklung seiner oft charmant schwierigen weiblichen Charaktere und ihrer komplexen Beziehung zueinander.

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