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Buchcover von Candice Carty Williams People Person

People Person

Candice Carty-Williams wurde mit Queenie für ihren humorvollen und mühelosen Ton bekannt. Sie schaffte es trotz der oberflächlichen Leichtigkeit, wichtige Themen wie Rassismus und mentale Gesundheit in ihren Roman einzubinden. Dieses Jahr ist ihr zweiter Roman, People Person, erschienen, den Henriette Zeltner-Shane ins Deutsche übersetzt hat. Im Stil und Ton ähneln sichdie beiden Romane, aber inhaltlich geht es in People Person in eine ganz andere Richtung – es ist keine Chick Lit. Stattdessen stehen fünf Londoner Halbgeschwister im Zentrum der Erzählung, die erst als junge Erwachsene anfangen, eine Beziehung zueinander aufzubauen.

Cyril Pennington kam als Jugendlicher aus Jamaica nach England. Er liebt Musik und legt gelegentlich auf. Sein Geld verdient er als Busfahrer. Aber am meisten zeichnet ihn aus, dass er jeder schönen Frau nachstellt. Vier von ihnen hat er geschwängert. Das ist ein skandalöser Aufmacher, weil er mit diesen vier Frauen nicht nur fünf Kinder in die Welt gesetzt hat, sondern außerdem weder Unterhalt zahlt noch sich an der Care-Arbeit beteiligt. Nur einmal, in ihrer Jugend, bringt Cyril alle seine Kinder zusammen. Seitdem grüßen sie sich, wenn sie sich zufällig auf der Straße begegnen und versichern sich gegenseitig, im Notfall füreinander da zu sein. Dimple ist die Mittlere und mit Anfang 30 eine angehende Influencerin. Als es in ihrer toxischen Beziehung mit einem gewalttätigen Typen zu Problemen kommt, macht sie tatsächlich vom Angebot ihrer Geschwister gebrauch und ruft Nikisha an, die älteste der fünf. Alle Geschwister kommen zusammen und eine Ausnahmesituation schweißt sie nun tatsächlich richtig fest zusammen. Sie streiten, finden sich anstrengend, lernen aber langsam zu schätzen, dass es die anderen gibt.

Carty-Williams hat Roxane Gay in einer Folge von Design Matters erzählt, dass sie die Figuren der Geschwister anhand von Sternzeichen entwickelt hat, was sicherlich nicht die schlechteste Idee ist. Die fünf sind unterschiedlich, kommen aus spezifischen Milieus, aber irgendwie konnten sie mich dennoch nicht völlig für sich einnehmen. Vielleicht sind fünf einfach zu viele auf einmal, um sie richtig gut kennen zu lernen – und ich habe das Gefühl, ich hätte z.B. Lizzy oder Danny deutlich spannender gefunden als Dimple. Aber Carty-Williams Prosa ist so flott wie eh und je und People Person eignet sich durchaus als unterhaltsame Urlaubslektüre.

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