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Against White Feminism

Against White Feminism

Die Anwältin, Aktivistin und Autorin Rafia Zakaria kam im Alter von 17 Jahren aus Pakistan in die USA, arbeitete nach ihrem Jurastudium 5 Jahre im Aufsichtsrat von Amnesty International USA. Diese Erfahrungen lässt sie in ihr Buch Against White Feminism, dass 2022 bei hanserblau auf Deutsch erschien (übersetzt von Simoné Goldschmidt-Lechner) mit einfließen.  

Zakaria beginnt mit einer persönlichen Geschichte. Zusammen mit fünf anderen Frauen sitzt sie in einer Bar in New York und im Laufe des Abends wird sie gefragt, wie sie in die USA gekommen ist. Erinnerungen an vergangene Reaktionen auf die wahrhaftige Beantwortung dieser Frage bezieht Zakaria zusammen mit anderen Faktoren in ihre Überlegungen ein, wie sie dieser Frage begegnen soll. Zum Abwägen gehört, sich selbst auch immer aus einer weißen Perspektive zu betrachten. Sie weiß, dass sie nicht als Individuum wahrgenommen wird, sondern auch immer für eine Gruppe von Frauen steht. Wie schafft sie es, ihre Geschichte zu erzählen, aber gängige Stereotype, mit denen sie als muslimische Frau aus Pakistan ständig in Verbindung gebracht wird, nicht zu nähren?  

Diese Perspektive weißer Frauen auf Women of Color, die Zakaria als weißen Feminismus benennt, verdeutlicht sie in den folgenden acht Kapiteln ihres Buches eindrucksvoll. So zeigt sie, dass bereits im Ursprung der Frauenbewegung auf weißer Vorherrschaft aufgebaut wurde, und dass die Konsequenzen unter anderem in der Arbeit von NGOs heute deutlich spürbar sind. Solidarität mit Women of Color, so Zakaria, existiert nur dann, wenn sich die Frauen an westlichen Idealen orientieren. Ebenfalls kritisiert sie die Kapitalisierung und Individualisierung sexueller Freiheit, die Feminiserung von Kriegen und wie gleiche gewalttätige Handlungen gegenüber Frauen weniger stark in westlichen Gesellschaften verurteilt werden. Dabei zeichnet sie immer detailliert geschichtliche Hintergründe nach, entlarvt so die Doppelmoral westlicher Gesellschaften und für meinen Teil kann ich ganz klar sagen – die eigene Doppelmoral. 

Rafia Zakaria wurde nach Veröffentlichung von Against White Feminism im englischsprachigen Raum vorgeworfen sie würde die Bewegung trennen. Mit ihrem Buch rüttelt sie aber am Fundament einer Bewegung, die schon immer gespalten war, will anregen Women of Color endlich genau zuzuhören und skizziert die nächsten notwendigen Schritte für die Zukunft der feministischen Bewegung. 

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