Die Anwältin, Aktivistin und Autorin Rafia Zakaria kam im Alter von 17 Jahren aus Pakistan in die USA, arbeitete nach ihrem Jurastudium 5 Jahre im Aufsichtsrat von Amnesty International USA. Diese Erfahrungen lässt sie in ihr Buch Against White Feminism einfließen.
Ich hätte den Bus nehmen können, aber ich entschied mich, zu Fuß zu gehen. Das war ein Fehler, denn an diesem ansonsten wunderschönen Herbstmorgen in Belgrad führte mich mein Weg an einer verkehrsreichen Autobahn vorbei, die Luft stank von den Autoabgasen und ich wurde durch ein verwirrendes Labyrinth von Fußgängerüber- und -unterführungen geleitet. Aber nachdem ich mich mehrfach verlaufen und doppelt so lange gebraucht hatte wie geplant, kam ich schließlich in einem grünen Vorort an mein Ziel: Das Museum für Afrikanische Kunst
Tayari Jones gelang mit In guten wie in schlechten Tagen (übersetzt von Britt Somann-Jung) der literarische Durchbruch. Sie nimmt ihre Leser*innen mit in den US-amerikanischen Süden und bietet detailreiche Einblicke in das Leben eines mittelständischen afroamerikanischen Paars, deren Leben von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt wird.
Die Herausgeberinnen von poco.lit. stellen ihre Lieblingsbücher des Jahres 2022 vor – fünf Romane von unglaublich talentierten Schriftsteller*innen aus der ganzen Welt.
Candice Carty-Williams wurde mit Queenie für ihren humorvollen und mühelosen Ton bekannt. Sie schaffte es trotz der oberflächlichen Leichtigkeit, wichtige Themen wie Rassismus und mentale Gesundheit in ihren Roman einzubinden. Dieses Jahr ist ihr zweiter Roman, People Person, erschienen, der dem ersten nur in Stil und Ton gleicht.
Wer auf der Suche nach einem intelligenten Roman ist, in dem ein spannendes Thema gut recherchiert zu einer erinnerungswürdigen Geschichte verarbeitet wurde, macht mit Amitav Ghosh wohl wenig falsch. Das Calcutta Chromosom ist ein unheimlich spannender Medizin-Thriller über die Malaria-Forschung.
Honorée Fanonne Jeffers‘ erster Roman Die Liebeslieder von W.E.B. Du Bois ist umfangreich und anspruchsvoll: Die Familiengeschichte der Afroamerikanerin Ailey Pearl Garfield wird über zahlreiche Generationen zurückverfolgt und zeigt komplizierte familiäre Verwicklungen, die eine Folge von Siedlungskolonialismus und Versklavung sind.
Leila Mottley war dieses Jahr die jüngste Autorin auf der Booker Prize Longlist. Ihr Roman Nachtschwärmerin folgt einer Jugendlichen, die in Oakland um ihr Überleben und ein Dach über dem Kopf kämpft. Dieser Roman ist wichtig und ziemlich schwere Kost.
Die Graphic Novel Shuri verbindet auf faszinierende Weise postkoloniale Anliegen mit einer Ausführung, die durchaus mainstreamfähig ist. Die Geschichte spielt im Marvel-Universum und handelt von Shuri, Black Panthers jüngerer Schwester.
Der Betrüger wurde erstmals 2008 veröffentlicht und 2009 in deutscher Übersetzung von Thomas Mohr, damals im Manhatten Verlag. Nun ist eine Neuauflage im Btb Verlag erschienen. Es ist ein spannendes Buch, das Einblicke in eine komplexe Realität bietet.