In ihrem neusten Buch, Manifesto, reflektiert Bernardine Evaristo ihren Werdegang. Und was kann ich sagen? Sie versteht ihr Handwerk und weiß sich selbst und ihr Schaffen auf überaus sympathische Weise darzustellen.
Seit Anfang 2021 arbeiten wir von poco.lit. zusammen mit Kolja Lange und Timur Celikel an dem Projekt macht.sprache. Ziel ist es, politisch sensibles Übersetzen zu fördern. Dafür gibt es jetzt eine Browsererweiterung für Google Translate.
Seit Abdulrazak Gurnah 2021 den Nobelpreis für Literatur erhielt, ist der in Sansibar geborene Autor, der in Großbritannien lebt, plötzlich auch im deutschen Mainstream bekannt. In Kürze erscheint die deutsche Übersetzung seines Romans By the Sea als Ferne Gestade.
Damon Galgut folgt Nadine Gordimer und JM Coetzee und erhält als dritter südafrikanischer Schriftsteller den Booker Prize für seinen Roman Das Versprechen. Tatsächlich war es formell das interessanteste und überraschendste Buch, das ich seit langem gelesen habe.
Darstellungen von BeHinderung ziehen sich durch die Literatur jeder Epoche. BeHinderung scheint ein besonders nützliches erzählerisches Mittel für Schriftsteller:innen zu sein, die koloniale Zusammenhänge und ihre Folgen thematisieren. Gleichzeitig erlaubt ihnen dieses Mittel, die soziale und potenziell koloniale Konstruktion von BeHinderung infrage zu stellen.
Obwohl „Welcome to Lagos“ teilweise von tragischen Lebensrealitäten und Korruption erzählt, ist das erste Adjektiv, das mir als Beschreibung einfällt, komisch.
Dieses dicke Buch über Kerwein, Joe und Simon, das auf Südinsel Neuseelands spielt, war wie eine Achterbahn der Gefühle: Mal mochte ich es, mal hasste ich es, mal liebte ich es, mal wollte ich die Figuren erlösen, mal verabscheute ich sie, mal nahm ich sie so, wie sie waren.
Da poco.lit. eine englisch- und deutschsprachige Plattform ist, besprechen wir selten Bücher aus anderen Sprachräumen. D.h. es ist eine Besonderheit, dass der peruanische Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa hier Erwähnung findet. Sein neuster Roman Harte Jahre, ins Deutsche übersetzt von Thomas Brovot, wirft Licht auf koloniale Machtverhältnisse, die nicht auf offiziellen Kolonialstrukturen basieren.