Ich hätte den Bus nehmen können, aber ich entschied mich, zu Fuß zu gehen. Das war ein Fehler, denn an diesem ansonsten wunderschönen Herbstmorgen in Belgrad führte mich mein Weg an einer verkehrsreichen Autobahn vorbei, die Luft stank von den Autoabgasen und ich wurde durch ein verwirrendes Labyrinth von Fußgängerüber- und -unterführungen geleitet. Aber nachdem ich mich mehrfach verlaufen und doppelt so lange gebraucht hatte wie geplant, kam ich schließlich in einem grünen Vorort an mein Ziel: Das Museum für Afrikanische Kunst
Die Graphic Novel Shuri verbindet auf faszinierende Weise postkoloniale Anliegen mit einer Ausführung, die durchaus mainstreamfähig ist. Die Geschichte spielt im Marvel-Universum und handelt von Shuri, Black Panthers jüngerer Schwester.
August Gondiwindi hat bereits zehn Jahre mit Geschirrspüljobs im tristen, grauen London verbracht, als der Tod ihres Großvaters Albert sie veranlasst, nach Hause in die australischen Massacre Plains zu reisen. So beginnt die Geschichte, die Tara June Winch in Wie rote Erde (übersetzt von Juliane Lochner) erzählt.
Letzte Woche war Bernardine Evaristo für das Internationale Literaturfestival Berlin (ilb) in der Stadt und wir hatten die einzigartige Gelegenheit, im She Said Buchladen mit ihr zu sprechen.
Musa Okwongas „Es ging immer nur um Liebe“ ist eine mitreißende Reise in drei Teilen. Alle, die Berlin kennen, werden beim Lesen sicherlich feststellen, wie das Buch typische und gleichzeitig einzigartige Szenen aus dieser Stadt lebendig werden lässt.
Bücher entstehen als Teil eines Marktes, über den sie auch verbreitet werden, und der literarische Wert eines Buches – wie auch immer man ihn definieren mag – ist definitiv nicht der einzige Faktor, der darüber entscheidet, ob es veröffentlicht und gelesen wird.
Die Prosa in Nana Oforiatta Ayims Debutroman Wir Gotteskinder liest sich wie Poesie: lebendig, assoziativ, wunderschön und manchmal ein bisschen verwirrend. Die Geschichte bewegt sich zwischen Ghana, Deutschland und Großbritannien. Sie folgt ihrer jungen Protagonistin Maya von der Kindheit bis in ihre frühen Zwanziger. Außerdem bietet diese Erzählung vielschichtige Einblicke in die Geschichte, in Fragen der Mitschuldigkeit und komplizierte Beziehungen.
Recitatif ist ein schriftstellerisches Experiment, in dem die gefeierte Autorin Toni Morrison mit ihren Leser*innen spielt und einen aufschlussreichen Kommentar zu rassistischen Kategorisierungen formuliert. Die 1983 erstmals veröffentlichte Erzählung ist bekanntlich die einzige Kurzgeschichte, die die Nobelpreisträgerin je geschrieben hat.
Überleben von Tsitsi Dangarembga ist ohne Zweifel ein wichtiges Buch, aber es ist wirklich nicht einfach zu lesen. Die zu Recht renommierte simbabwische Schriftstellerin, Filmemacherin und Dramatikerin Tsitsi Dangarembga präsentiert ein erschütterndes Porträt ihres Landes, nachdem es die Unabhängigkeit endlich erreicht hat.
Was mir an Zadie Smiths Roman Swing Time am besten gefällt, ist die Art und Weise, wie er sich ernsten Problemen mit einer gewissen Leichtigkeit nähert und dennoch ihre Schwere anerkennt: Ein wunderbar trockener Sinn für Humor zieht sich durch den gesamten Roman und bringt die Leser:innen und die Protagonistin immer wieder ein wenig aus dem Gleichgewicht, wenn sie damit konfrontiert werden, dass sich die Dinge nie ganz so entwickeln, wie sie eigentlich sollten.