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3. February 2022
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Identitäten in Worte fassen – Ein Gespräch über Diversität und Sprache

Sprache ist die wohl mächtigste Architektur, die das menschliche Denken und Handeln prägt. Sie benennt und formt, bewusst wie unbewusst, unsere Selbst- und Fremdwahrnehmung. Über die Macht der Worte und wie sie die Suche nach Identität in einer diversen Gesellschaft beeinflusst, diskutieren die Kuratorinnen Ann Kristin Kreisel und Wiebke Hahn mit Evein Obulor, Diskriminierungsbeauftragte und Herausgeberin des Buches „Schwarz wird großgeschrieben“, und Chidera Nitsche, Gründerin des Instagram-Blogs „eine.schwarze.liest.buecher“.

Begriffe wie BIPoC, FLINTA*, cisgender und Schreibweisen von Selbstbezeichnungen wie Schwarz oder weiß erweitern aktuell das Vokabular, um Perspektiven zu öffnen und bisher ausgeschlossene Akteur*innen einzubeziehen. Oder schafft dieser Prozess des Kategorisierens letztlich doch nur eine neue Form des Andersseins? Und wie inklusiv kann eine (deutsche) Sprache sein, die dabei immer mehr von Anglizismen unterwandert wird?

Diesen und anderen Fragen geht die Online-Veranstaltung auf den Grund. Sie findet im Rahmen der aktuellen Ausstellung „Ersehnte Nähe“ statt, in der die Künstler Neo I. Matloga und Singarum J. Moodley stereotype Zuschreibungen hinterfragen und den fragilen Prozess der Identitätsfindung sichtbar machen. Nach einem digitalen Rundgang durch die Ausstellung beginnt die moderierte Gesprächsrunde, in der Fragen und Kommentare des Publikums via Chat sehr willkommen sind und einbezogen werden.

Die Online-Veranstaltung (ca. 1 Std.) findet als Zoom Webinar statt (als Zuschauende*r ist man nicht für andere sichtbar). Der entsprechende Zugangslink folgt in Kürze.

Evein Rosa Obulor (*1994) arbeitet mit einem akademischen Hintergrund in Politikwissenschaft und Pädagogik (Universität Heidelberg) sowie Friedens- und Konflikttransformation (UNESCO-Lehrstuhl für Friedensforschung, Universität Innsbruck) als Trainerin und Beraterin für Projekte in den Bereichen Antirassismus, Jugendförderung und Frauenrechte. Zudem ist sie als Antidiskriminierungsbeauftragte in Heidelberg und als Koordinatorin der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus tätig. Als Gründerin des Migration Hub Heidelberg, einem Netzwerk für Initiativen und Akteur*innen, die in den Bereichen Antirassismus und Migration arbeiten, unterstützt sie basisnahe Organisationen (insbesondere Gruppen unter der Führung von BIPOC) dabei, ihr Engagement nachhaltiger und sichtbarer zu gestalten. 2021 erschien das Buch „Schwarz wird großgeschrieben“, das sie gemeinsam mit dem Online-Lifestylemagazin RosaMag herausgegeben hat und 21 Texte verschiedener Autor*innen vereint, die von ihrer Lebensrealität hierzulande und ihren Zukunftsvisionen erzählen.

Chidera Nitsche (*1991) setzt sich auf ihrem Instagram-Blog „eine.schwarze.liest.buecher“ mit vorwiegend deutschsprachiger Literatur auseinander. Dort diskutiert sie neben Buchinhalten insbesondere Themen der Identität und Sichtbarkeit aus der Perspektive einer Schwarzen deutschen Frau. Neben ihrer Arbeit als Moderatorin zählte sie im vergangenen Jahr zu den Deutschen Buchpreisblogger*innen. Sie befindet sich zurzeit im Master (Wirtschaft und Recht) und ist Mutter.