Call for Submissions – Herkunft
Aktuell führen wir mit Unterstützung der Lotto-Stiftung Berlin unser Projekt [poco.lit. space] durch. Ein Ziel ist dabei, die Sichtbarkeit für postkoloniale Themen zu erhöhen, zum Beispiel durch unser Online-Magazin. Wir laden euch herzlich ein, Beiträge zu pitchen. Dafür gibt es heute den 3. Call zum Thema Herkunft.
In verschiedenen postkolonialen Kontexten, vor allem in Siedlungskolonien wie den USA, Kanada und Australien, wird das Konzept der Indigenität zur Selbstermächtigung von Gruppen genutzt, die durch die Kolonialisierung an den Rand gedrängt und enteignet wurden/werden. In diesem Zusammenhang werden diejenigen, die vor der Kolonisierung in den Gebieten lebten, als Indigene Menschen verstanden, im Gegensatz zu den (Nachkommen der) Siedler*innen. In diesen Regionen wird der Begriff häufig verwendet, um unter anderem für die eigenen Rechte, Souveränität oder Dekolonialisierung zu kämpfen. In vielen Fällen wenden sich diese Bewegungen gegen falsche, abwertende oder romantisierende Darstellungen Indigener Gruppen (wie sie etwa bei Karl May zu finden sind).
Obwohl der Begriff „Indigene Menschen“ (ähnlich wie Begriffe wie „First Nations“, „Aboriginal people“ und andere) für eine Vielzahl politischer Positionen stehen kann, wird er mit Bewegungen assoziiert, die sich gegen Diskriminierung und Ungerechtigkeit engagieren. Doch die Vorstellung, autochthon zu sein, aus einem bestimmten Land zu kommen oder dessen rechtmäßige Erben zu sein, wird auch von rechtsgerichteten Gruppen in Europa und anderswo zunehmend mobilisiert. Hier dienen sie oft dazu, soziale Hierarchien zu untermauern, die weiße Vorherrschaft aufrechtzuerhalten und gegen Migration zu argumentieren.
Wir laden euch herzlich ein uns einen Pitch für eine Buchrezension, einen Essay oder ein Interview zu folgenden Fragen zu schicken:
- Was bedeutet Indigenität in verschiedenen Kontexten?
- Wie nutzen verschiedene Gruppen die Idee, der Herkunft, politisch, rechtlich oder polemisch für ihre Zwecke?
- Welche Ambivalenzen existieren in Bezug auf Indigenität, Autochtonität oder Herkunft?
Rahmenbedingungen:
- Textarten: Rezensionen, Essays & Interviews (Rezensionen sind besonders wichtig für poco.lit.)
- Wortlimit: Rezensionen 300-500 Wörter, Essays & Interviews 800-1000 Wörter
- Sprache: Englisch oder Deutsch, zugänglich für ein nicht-akademisches Publikum
- Bezahlung: Rezensionen 60,00 €, Essays und Interviews 120,00 € (Ihr braucht ein europäisches Konto oder einen Paypal Account.)
- Pitches von BIPOC sind besonders willkommen
Als erstes möchten wir nur euren Pitch. Schickt uns euren Pitch bis zum 8. September an info@pocolit.com mit dem Betreff „poco.lit. space pitch.“
Wir freuen uns über kreative, nachdenkliche und zugänglich geschriebene Texte!